Hobbyzucht Benigea
Sarka Slamova
Frycajova 157
614 00 Brno-Obrany
Tchechien
info@benigea.cz
GPS 49.2377258N 16.6451075E
Video - Rasse Russisch Blau HIER.
Die Familie der Katzen gehört laut der systematischen Zoologie der Klasse der Säugetiere (Mammalia), Stamm der Chordatiere (Chordata), Ordnung der Raubtiere (Carnivora), Familie der Katzenartigen (Feloidea) und Unterfamilie der Kleinkatzen (Felinae) an.
Die Rasse Russisch Blau ist nach FIFé (Fédération International Féline) der Gruppe III der kurzhaarigen somalischen Katzen zuzuordnen. Man nimmt an, dass es sich hierbei um eine der ältesten Naturrassen überhaupt handelt. Die Russisch Blau zeichnet sich vor allem durch ihre besondere Schönheit aus – nicht nur dank des einfarbigen, silbrig schimmerndem bläulichem Fells, sondern auch durch den unverwechselbaren Gesichtsausdruck. Sie ist unbestritten eine schlanke, aristokratische Schönheit, mit einem robusten Körperbau und einer äußerst eleganten, charmanten Bewegungsart.
Charakter:
Die Russisch Blau ist eine verspielte, niedliche, anpassungsfähige und besonders angenehme Rasse, die oft voller Hingabe eine starke emotionale Bindung mit einer einzigen Person eingeht. Zu allen anderen Familienmitgliedern verhält sie sich freundlich und tolerant. Sie ist ein intelligenter, neugieriger und wissbegieriger Hausbewohner. Außerdem liebt sie Wasser. Jede einzelne Katze ist eine Persönlichkeit an sich und so sollte sie auch respektiert und behandelt werden. Gegenüber von Fremden ist sie eher vorsichtig, reserviert, keinesfalls aber angriffslustig. Sie bevorzugt einen ruhigen Haushalt und ist deshalb für Familien mit Kleinkindern eher nicht geeignet. Sie hat eine sanfte, melodische Stimme. Sie ist aber auch ein guter Jäger, der in der Lage ist für seine Beute extrem hoch zu springen – eine außergewöhnliche, Sport liebende Akrobatin. Die Weibchen kümmern sich sehr fürsorglich um ihren Nachwuchs und auch die Verträglichkeit mit anderen Katzen und Hunden ist sehr gut. Es wird gesagt, dass es sich um eine der überhaupt am wenigsten destruktiven Rassen handelt und sie ist auch deshalb eine perfekte Hausgefährtin. Sie ist langlebig und bleibt auch im fortgeschrittenen Alter aktiv und beweglich.
Es wird generell behauptet, dass die Russisch Blau ursprünglich aus dem nördlichen Norwegen, Finnland und aus dem Norden Russlands kommt.
Die archäologischen Funde aus den Jahren 830 – 840 v. Chr. belegen, dass schon die Wikinger das Fell dieser Katzen zur Herstellung von warmen, wasserdichten Handschuhen und Umhängen für die Seefahrer benutzt haben, wovon mehrere Exponate im Wikingermuseum in Paris zeugen.
Ebenso gibt es Aufzeichnungen, dass man auch in Sibirien aus ihrem Katzenfell Muffe, Halskragen, Hauben und Kleidungssäume gefertigt hat. Den Wikingern dienten die Russisch Blau Katzen auf ihren Schiffen ebenfalls als Jäger der lästigen Nagetiere. Möglicherweise sind die Russisch Blau gerade auf dieser Art und Weise im Laufe der Zeit nach Spanien, Malta und nach Nordengland gekommen. Auch deswegen gibt es etliche Bezeichnungen für sie, die heute noch auf ihr damaliges Vorkommen hinweisen: die Malteserkatze, Spanisch Blau oder Archangelsk Katze.
Die ursprünglich für ihr Fell gehaltene Katze hat es sogar auf den russischen Zarenhof geschafft und wurde gleich zum Liebling ganzer Zarenfamilien. Die berühmteste Russisch Blau ist der Kater Vasko, der dem russischen Zar Nikolaus I. gehörte. Laut Erzählungen sollen die Katzen in den Betten der Zarenkinder geschlafen haben, um sie vor den bösen Geistern zu beschützen.
Etwa um 1860 kam die Rasse mit den Seeleuten nach England. Sie konnte zwar die robuste heimische blaue Britisch Kurzhaar in ihrer Beliebtheit nicht übertreffen, die Population ist aber trotzdem gewachsen und die Rasse erfreut sich hier nach wie vor einer großen Beliebtheit.
Die Russisch Blau wurde 1847 das erste Mal offiziell der Öffentlichkeit als die sog. Archangelsk Katze vorgestellt - während einer Ausstellung in London. Die historisch überhaupt erste Züchterin dieser Katzenrasse war wahrscheinlich eine Engländerin –Frau Carew-Fox hat 1890 in der Kleinstadt Saffron Walden in Essex mit ihrer Zucht begonnen.
Das ursprüngliche Aussehen der Rasse aus dieser Zeit ist nicht ganz genau dokumentiert - höchstwahrscheinlich hatten allerdings die damaligen Katzen gelborange Augen anstatt der jetzigen smaragdgrünen, sowie auch ein viel dickeres Fell.
1901 schenkte Zar Nikolaus II. der englischen Königin Viktoria und ihrem Sohn Eduard VII. ein Zuchtpärchen, wodurch sich die Russisch Blau dann langsam verbreiten konnte.
Es gibt zwei dokumentierte Farbvarietäten aus dem Jahre 1912, die Rasse an sich wurde aber erst 1937 anerkannt. Die offizielle Bezeichnung der Katze als „Russisch Blau“ kam dann drei Jahre später.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Anzahl an Russisch Blau drastisch gesunken. Um die Rasse retten zu können, wurde sie von den englischen, schwedischen und holländischen Züchtern mit einer Siamkatze mit blauer Fellzeichnung gekreuzt, wodurch eine Katzenart entstand, die vom Aussehen her der orientalischen Katzenart sehr ähnelte. Die Katzen haben fast ihr Doppelfell verloren, bekamen aber dafür ihre wunderschöne grüne Augenfarbe.
Erst um 1960 konnte man durch die weltweite Selektion und Rückkreuzung das ursprüngliche Aussehen dieser Katzenrasse wiederherstellen, wobei es sich hier vor allem um den Verdienst deutscher Züchter handelte. 1965 hat die Organisation FIFé einen Standard für diese Rasse festgelegt, der auf dem ursprünglichen Katzentyp basiert und mit kleinen Änderungen seitdem gültig ist.
Es ist auch das Anliegen unserer Zuchtstation Benigea diesen ursprünglichen Typus von Russisch Blau Katzen (ohne siamesische Gene) zu züchten.
Körper:
Der Körper ist schlank, lang und muskulös. Das Skelett ist mittelprächtig robust. Der Körper darf niemals rundlich oder schwer sein. Die Russisch Blau ist eine eher zierliche Rasse. Die Katzen werden nicht schwerer als 4kg und die Kater sind in der Regel 5,5 kg schwer.
Beine:
Die Beine sind schlank und lang, die Pfoten klein und oval.
Schwanz:
Der Schwanz ist mittelmäßig lang, mit einem breiten Schwanzansatz, spitz zulaufend.
Fell:
Das Fell unterscheidet sich klar von allen anderen Katzenrassen durch ihre Textur, die an das Fell einer Robbe erinnert. Es ist kurz, glänzend, dick, fein, weich bis seidig, vom Körper abstehend. Die Deckhaare sind gleich lang wie die Unterwolle, wodurch das sogenannte Doppelfell entsteht. Beide Haarschichten sind blaugrau. Die dicke Unterwolle schützt die Katzen vor Nässe und Kälte. Das gesamte Wasser wird von der Oberschicht absorbiert und die Unterwolle bleibt stetig trocken. Die Farbe sollte mittleres Blaugrau sein mit einem deutlichen Silberschimmer, der durch die Abwesenheit von Pigmenten an den Haarspitzen verursacht wird. Der Nasenspiegel sowie die Pfoten sind bei den erwachsenen Katzen silbrig blau. Die Pfotenballen sind lavendelfarben oder blau-rosa.
Kopf:
Der Kopf sitzt auf einem langen, geraden Hals. Er ist kurz, keilartig und darf icht zu lang sein. Der Schädel ist lnd flach, seitlich bilden die Stirn und die Nase in Höhe der Augenbrauen einen konvexen Winkel (siehe Bild rechts). Das Profil ist leicht gewölbt, die Nase und die Stirn sind gerade, ohne Durchbiegung. Die Stirn und die Nase liegen in einer Linie. Die Ansätze der Tasthaare sind deutlich hervorgehoben, wodurch aus der Vorderansicht das rassentypische Lächeln entsteht.
Ohren:
Die Ohren sind groß, zugespitzt, aufgerichtet, weit im Ansatz, hoch gesetzt und senkrecht zum Schädel. Die Haut ist dünn und durchsichtig, die Innenseite kaum behaart.
Augen:
Die Augen sind groß, mandelförmig, weit auseinander gesetzt, die Farbe ist lebhaft grün, ohne Gelbtöne (darf nicht orientalisch aussehen). Die Katzenjungen kommen mit blaugrauen Augen zur Welt. Erst im Zuge der Reifezeit wechselt die Farbe nach und nach von Blau auf Grün.
Neben der blauen Varietät mit smaragdgrünen Augen, die als die einzige von der internationalen Dachorganisation der Katzenzüchter FIFé mit Sitz in Luxemburg anerkannt wird, werden auch schwarze und weiße Russisch Blau Katzen mit blauen Augen und Zeichnungen gezüchtet. Viele Züchter bemühen sich um die Anerkennung dieser bestimmten Farbvarietät.
Die Färbung und die Zeichnung sind durch die siamesischen Gene verursacht. Die ursprüngliche, „reine“ Russisch Blau trägt dominante Gene für eine blaue Fellfarbe – CC. Das siamesische Gen wird auch als sog. Colorpoint (cs) bezeichnet und es ist rezessiv. Dies bedeutet, wenn eine bestimmte Russisch Blau Katze nur ein Allel dieses Gens beinhaltet, kommen die siamesische Färbung und Zeichnung nicht zum Vorschein und die Katze ist nach wie vor blau. Sollten aber beide Eltern (obwohl blau gefärbt) Träger dieses siamesischen Gens sein, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch manche Katzenjungen aus diesem Wurf das siamesische Gen von beiden Eltern gleichzeitig bekommen, wodurch die unterschiedliche Fellfärbung zum Vorschein kommt - das Katzenjunge wird nach der Geburt weiß mit einer Zeichnung, die sich erst im Laufe der Zeit stufenweise entwickelt.
Ein derartiges Individuum ähnelt durch seine Fellfärbung dem Urtyp der Siamkatze, mit der es in der Vergangenheit gekreuzt wurde, um die Rasse aufrechtzuerhalten. Neben der typischen Fellfarbe verliert diese Katze allerdings gleichzeitig auch ein anderes typisches Merkmal der Russisch Blau – das Doppelfell mit den gleich langen Haaren der Unterwolle und der Deckschicht.
Züchter, die sich für die Zucht der ursprünglichen Russisch Blau Rasse bemühen, sind der Auffassung, dass die genauen Kenntnisse über die genetische Ausstattung der Zuchtkatzen zu den wichtigsten Voraussetzungen überhaupt gehören.
Die Russisch Blau Rasse ist generell mit keinen genetischen Fehlern belastet, die ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden belasten würden. In der Regel leidet sie auch unter keinen Anomalien oder Defekten.
Die regelmäßige Impfung gegen FeLV (Feline Leukemia Virus), FIV (Feline Immunodeficiency Virus), die Untersuchung der Augennetzhaut wegen PRA (Progressive Retinal Atrophy), sowie die Vakzinierung gegen Tollwut im Falle der Überschreitung von Staatsgrenzen werden empfohlen.